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Back in the USSR - Soviet roadside architecture - From Samarkand to Yerevan

Dieser kleinformatige Bildband des Fotografen Peter Ortner setzt eine eher unbeachtete Typologie der so­zialistischen Baukunst in Szene: die Bushaltestellen der früheren UdSSR. Dass diese Orte des Wartens sich insbesondere an den weit verlassenen Rändern der Landstraßen finden lassen, macht ihre Szenerie noch absurder. In einem kurzen deutsch-englischem Vorwort führt Ortner in die „Architektur des Wartens“ ein, die von Paul Virilio als Kommunikationsraum oder von Marc Augé, im Sinne der Architektur im öffentlichen Raum, auch als Nicht-Orte beschrieben wurden.

Danach eröffnet sich ein buntes Potpourri an Bushaltestellen. Und Bunt ist tatsächlich das Stichwort: Wer nur die weitverbreiteten Glas-Stahl-Konstruktionen erwartet, wird überrascht. Mit Form- und Farbgebung erzeugten die Hal­testellen Assoziationen an die verschiedensten Epochen und Stile: Von den einfachsten Kon­struktionen aus Steinen über orientalischen Fliesenmuster und Tempelformen bis hin zu vom Kubismus inspirierten Formen ist alles dabei. Stets im Hintergrund liegt eine bizarr anmutende, meist menschenleere Landschaft. Die Bushaltestellen wirken deplatziert, aber doch stehen sie wie selbstverständlich in der Szenerie, als wären sie schon immer dort gewesen. Die Spuren der Zeit tragen dazu bei.

Ergänzt werden die Fotografien von einigen ausgesuchten Zitaten von Cézanne, Augé oder auch Virilio. Sie tragen zu dem leisen Gedanken bei, der sich unweigerlich einschleicht: Vielleicht sollten Architekten auch den alltäglichen Kulissen etwas mehr Beachtung schenken, bei genauerer Betrachtung können sie überraschend vielfältige Lösungsmöglichkeiten bieten.

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